OMG-Diät – in sechs Wochen schlank

OMG-Diät

 

  1. Die OMG-Diät
  2. Neue Fakten in der OMG-Diät verarbeitet
  3. Fazit zur OMG-Diät

OMG-Diät – OH MY GOD! In sechs Wochen Schlank

Zugegeben, der Titel des Buches „Die OMG-Diät“ ist abschreckend und der Name des Autors Venice A- Fulton bisher unbekannt.  OMG steht für „Oh my God“ als Reaktion auf den sichtbaren Diät-Erfolg und Venice A.Fulton heißt eigentlich Paul Khanna. Ein blöder Titel (im Original noch schlimmer: “Six Weeks to OMG – Get skinnier than all your friends”. Frei übersetzt heißt das in etwa “Sechs Wochen bis Oh Mein Gott – werde dünner als alle Deine Freunde”) und ein Autor, der sich hinter einem Pseudonym versteckt – zwei sehr gute Gründe, ein Diätbuch gleich wieder wegzulegen!

Interessante neue Fakten sind in der OMG-Diät verarbeitet

Aber ich bin auf dieses Buch mit der OMG-Diät gestoßen, weil ich nach neuen Erkenntnissen zu Fasten und Bewegung (Fastenwandern, Fasten und Yoga als Schwerpunkt unseres Gesundheitsangebotes auf dem Kossätenhof) recherchiert habe und Fulton dazu interessante neue Fakten in seiner OMG-Diät verarbeitet hat. Denn eigentlich ist die OMG-Diät keine herkömmliche Diät mit Rezepten für morgens-mittags-abends plus Ge- und Verbotsliste bestimmter Lebensmittel. Es scheint eher so, dass der Schauspieler (deshalb vielleicht das Pseudonym) und in London tätige Personal-Trainer (er bezeichnet sich selbst als ausgebildeten Sportwissenschaftler) beim Studium diverser medizinischer und sportwissenschaftlicher Veröffentlichungen auf (neue oder bisher wenig bekannte) Erkenntnisse gestoßen ist, die die Fettverbrennung stark anregen und deren positive Auswirkungen auf das Aussehen deutlich zu sehen sind. Und alle, die sich zu dick und/oder zu schwabbelig fühlen, streben ja genau dies an – deshalb wohl der Titel – Die OMG-Diät ! Und natürlich muss es immer ganz schnell gehen, weshalb der Autor ein 6-Wochen-Programm erstellt hat, in dem der/die Abnehmwillige verschiedene Veränderungen in seinem/ihrem Leben vornehmen soll, die dann zu Gewichtsverlusten bis zu 9 kg und verbessertem Aussehen führen.  Das mag funktionieren, die OMG-Diät erscheint mir aber zu radikal und wird wohl nur von Leuten durchgehalten, die enormen Leidensdruck haben. Ich denke aber, dass die einzelnen Bestandteile des Programms jedes für sich genommen wirksam sind und auch langfristig gut in unser Leben integriert werden können. Sehen wir uns doch die einzelnen Aspekte der OMG-Diät einmal an:

1.       Empfehlung: Verzichte auf das Frühstück und bewege Dich nach dem Aufstehen!

      Sehr anschaulich wird erklärt, welche Stoffwechselvorgänge in der Nacht dazu führen, dass morgens die Energiespeicher unseres Körpers (Magen, Blut, Leber) leer sind. Wenn wir nun das nächtliche Fasten nicht brechen – unser „Breakfast“ also ausfallen lassen, muss sich der Körper die Energie aus den Fettspeichern holen, und dies umso mehr, wenn wir uns richtig bewegen. Die erste Bewegungseinheit von täglich dreien sollte also morgens stattfinden. Was man macht und wie man sich bewegt, ist dabei egal (wer denkt, dass er joggen muss – siehe 4. Empfehlung). Und auch wenn es erst mal unvorstellbar ist, mit nüchternem Magen z.B. zu laufen – der Körper richtet bei Anstrengung seinen Fokus auf die Bewegung und dämpft den Appetit. Ich habe es ausprobiert – es funktioniert.  

2.      Empfehlung: Trinke anstelle des Frühstücks schwarzen Kaffee (oder Nicht-Kaffeetrinker nehmen Koffein in anderer Form zu sich)!

      Hier wird die Erkenntnis umgesetzt, dass Koffein die Fettzellen dazu anregt, Fett in die Blutbahn abzugeben, von wo aus es zu den Muskeln gelangt, die es in Energie umwandeln – Energie, die der Körper morgens eben nicht mehr aus Magen, Blut und Leber gewinnen kann (siehe Punkt 1). Sobald der Körper registriert, dass keine schnelle Energie vorhanden ist, greift er auf die extra dafür ja angelegten Fettreserven zurück. Kaffee beschleunigt und erleichtert also die sog. Fettverbrennung. Aber Achtung: Der Kaffee muss schwarz getrunken werden, denn nur das Koffein wirkt wie oben beschrieben. Gibt man Milch oder Zucker in den Kaffee, wird wieder Insulin ausgeschüttet, der Körper bekommt das Signal, dass Nahrung hereinkommt und direkt aus der Blutbahn zur Energieversorgung genutzt werden kann- Fazit: er geht nicht an seine Fettvorräte. Und tatsächlich, nach einer kurzen Umgewöhnungsphase trinke ich ohne Problem meinen Kaffee nur noch schwarz und frühstücke spät – relativ problemlos und ohne Hungergefühl. Als ich aber vor kurzem bei Freunden, die die Umstellung nicht mitbekommen haben, morgens wieder einen Kaffee mit Milch getrunken habe, hatte ich nach ca. 30 min richtig Hunger – zwei Stunden eher als sonst!

3.      Empfehlung: Friere!!

      Der Autor nennt es „Schlanktauchen“ und möchte, dass seine Klienten morgens ein kaltes Bad oder eine kalte Dusche nehmen. Dabei soll man sich 15 (!) min lang 15° kaltem Wasser aussetzen, weil nachgewiesenermaßen kaltes Wasser eine Menge Wärme absorbiert. Da Nahrungsenergie zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur benötigt wird, wird viel Energie benötigt, wenn man friert. Und wenn man idealerweise vorher nichts gegessen hat und die Energiespeicher leer sind…. Siehe Empfehlung 1 – das Fett schmilzt. Klingt einleuchtend – ist aber nichts für mich (Wasserverschwendung!). Trotzdem halte ich es für sehr sinnvoll, ab und zu mal ordentlich zu frieren – das stärkt ja auch bekanntermaßen das Immunsystem und „härtet ab“.

4.      Empfehlung:  Bewege Dich dreimal am Tag!

      Nun, das ist ja nichts Neues, aber der Autor spricht ganz bewusst nicht von Sport, sondern von Bewegung. Er zeigt auf, dass z.B. die vielgelobten SitUps nur wenige Muskelgruppen beanspruchen und deshalb weniger Energie verbrennen, als z.B, wilder Diskotanz oder das Spiel „Die Reise nach Jerusalem“ und dass man für 2 km Entfernung schleichend oder gehend fast die gleiche Energie verbraucht, als wenn man joggt (hier werden nur durch die zusätzliche Wärmeproduktion = Schwitzen etwas mehr Kalorien verbraucht). Neu waren für mich zwei Aspekte im Zusammenhang zwischen Bewegung und Aufnahme von Kohlenhydraten durch die Muskeloberfläche: 1. Bei Bewegung funktioniert das Hormon Insulin hervorragend und befähigt die Muskeln, überschüssige Kohlenhydrate auszunehmen. Bewegt man sich nicht, landen die überschüssigen „Carbs“ in den Fettzellen. 2. Wartet man nach der Bewegungseinheit noch etwas mit der Nahrungsaufnahme, wird ein spezielles Enzym gebildet (Glykogensynthase), welches ebenfalls hilft, die überschüssigen Kohlenhydrate aus dem Blut in die Muskelzellen zu bekommen. Da der Autor die Wurzeln dieser Stoffwechselprozesse in der Steinzeit vermutet, nennt es das „Jagen und Warten“  mit einer „Mindestjagdzeit“ von 15 min und einer genau so langen Wartezeit.

5.      Empfehlung:  Mache Gewichtstraining zur Verbesserung des Muskeltonus`, zum Muskelaufbau und damit zur Steigerung des Energiebedarfs!

      Auch bekannt. Aber neu: 3 x im Monat reicht vollkommen aus, wenn es intensiv genug ist, um dem Körper zu signalisieren: „Ich brauche meine Muskeln noch.“ Und es muss kein Gewichtstraining mit Hanteln im Fitnesscenter sein, Zirkeltraining oder Pilates- oder Yogakurse, die das eigene Körpergewicht zur Stimulierung der Muskeln nutzen, erfüllen den gleichen Zweck!  In diesem Zusammenhang erklärt Herr Fulton übrigens ganz unterhaltsam, was man mit dem täglichen Aufblasen eines Luftballons für enorme Wirkung auf die Bauchmuskulatur erreicht – muss ich noch ausprobieren.

6.      Empfehlung: Iss nur drei Mahlzeiten am Tag und keine Snacks zwischendurch!

      Wirkung ist hinreichend bekannt.

7.      Empfehlung: Iss bei jeder deiner Mahlzeiten mindestens 50% Protein und so wenig wie möglich Kohlenhydrate, achte auf die Qualität der Kohlenhydrate. Iss dabei besonders viel Gemüse (hier zählen die Kohlenhydrate meistens nicht) und nur 2-3 x Obst (zuviel Fruchtzucker). Fette sind nur schlecht, wenn gehärtet (Transfette!)

      Nicht wirklich neu, aber viele Hintergrundinformationen zu Insulin, Dopamin und Leptin und recht alltagstauglich beschrieben.

8.      Empfehlung: Schlafe richtig!

      Hier wird noch einmal der Zusammenhang zwischen nächtlicher Regeneration, Wachstums-Schilddrüsenhormon und Stoffwechselprozessen erläutert und welche Rolle der Schlaf für unsere Gesundheit spielt.

9.      Empfehlung: Trinke ausreichend Wasser!

      Auch nicht neu, aber im biochemischen Kontext mit dem Wachstumshormon sehr interessant geschrieben.

10.   Empfehlung: Trinke 2-4 Tassen grünen Tee pro Tag!

      Wer Epigallocatechingallat noch nicht kannte, erfährt hier, welche positiven Auswirkungen das EGCG auf unseren Stoffwechsel hinsichtlich der Fettverbrennung hat. Es wird erklärt, wie man ihn zubereitet und dass auch er ohne Milch und Zucker genossen werden muss, um seine Wirksamkeit zu entfalten.

Fazit: Die OMG-Diät – Neues Diätwunder?

Das Buch wird durch einige Exkurse zu psychologischen Aspekten und Begleit-Themen wie Cellulite, Haut und Haar, Bioprodukte, Fruchtfolge beim Essen, Kalorien und kleine Teller noch bereichert und ist insgesamt gut verständlich geschrieben. Seine saloppe Art und die Verwendung von Klischees irritieren manchmal – aber wer sich Venice nennt…. Sehr gut und überzeugend ist die Auflistung der wissenschaftlichen Artikel, aus denen Herr Fulton seine Erkenntnisse gewonnen hat. Wer der englischen Sprache mächtig und wissenschaftliche Studien lesen kann, kann unter  pubmed.gov die Fakten der OMG-Diät überprüfen und sicher selbst noch Interessantes  zu Thema Fettverbrennen und Abnehmen finden. Aktuelle Informationen über die OMG-Diät finden sich auch auf dem Blog von Venice A. Fulton unter veniceafulton.com