Warum Grüne Smoothies?

 

  1. Der gesunde Smoothie
  2. Tipps und Hinweise
  3. Rezepte
  4. Literatur

Smoothies kennt mittlerweile fast jeder: Goldgelbe oder leuchtendrote Fruchtmixgetränke in sämiger Qualität, welche die gesunde Ernährung abwechslungsreicher machen und auch aus dem Kühlregal des Supermarktes schnell parat stehen. Aber was ist ein Grüner Smoothie?  Per Definition ist ein grüner Smoothie ein im Mixer püriertes und mit Früchten abgerundetes Getränk mit viel Blattgrün. Sieht also nicht so lecker aus und schmeckt mit Sicherheit nicht so süß und angenehm wie ein „normaler“ Smoothie. Warum also grüne statt gelbe oder rote Smoothies zu sich nehmen?

Gesunder grüner Smoothie

Gehen wir einmal zurück zu den Ursprüngen des Grünen Smoothies: Seine „Erfinderin“ Victoria Boutenko und ihre Familie siedelte Ende der 80er Jahre aus der damaligen Sowjetunion in die USA über. Sie waren damals bereits  z.T. schwer krank (progressive Schilddrüsenüberfunktion und chronische, rheumatische Arthritis beim Mann, Herzerkrankung mit Ödembildung, Übergewicht, Depression bei der Frau, Tochter mit Asthma und Allergien, Sohn mit Diabetes Typ 1 = Jugenddiabetes), wobei die Ernährungsumstellung auf Fastfood und fettreiche Nahrung in den USA  zur dramatischen Verschlechterung bzw. erst zum Ausbruch dieser Erkrankungen führte. Deshalb stieg die gesamte Familie 1994 auf Rohkosternährung  um und erreichte damit eine fast vollständige Heilung bzw. deutliche Linderung aller Symptome. Nach 11 Jahren Rohkosternährung hatten vor allem die beiden Erwachsenen deutliche Gefühle der Stagnation, Unzufriedenheit, Überdruss, jedoch wollte die Familie auf keinen Fall von der Rohkosternährung lassen. Auf der Suche nach Veränderungen kam Victoria Boutenko auf die Idee, bei Schimpansen, deren genetische Übereinstimmung mit Menschen bei 99,4% liegt,  die Ernährungsgewohnheiten zu studieren. Ergebnis (vereinfacht und gerundet):

Der Unterschied  der Schimpansenmahlzeiten zur Rohkosternährung liegt also vor allem in dem hohen Anteil an Blattgrün, welcher in unserer Ernährung nur noch eine geringe Rolle spielt. Und Blattgrün enthält wirklich (fast) alles, was der Mensch braucht:

  • Nährstoffe (Folsäure, Niacin, Pantothensäure, Riboflavin, Thiamin, alle Vitamine, außer B12)
  • Mineralien (Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalium, Natrium, Zink, Kupfer, Mangan, Selen)
  • Aminosäuren (Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin + Cystein, Phenylanalin+ Tyrosin, Threonin, Tryptophan, Valin)
  • Enzyme
  • Ballaststoffe (wasserlösliche und wasserunlösliche)
  • Antioxidantien

Achtung:  Blattgrün enthält auch Alkaloide, die in großen Dosen giftig wirken (Schutz vor Ausrottung) – deshalb immer wieder die Sorten wechseln!

Diese Liste der Inhaltsstoffe ist wahrlich sehr beeindruckend und erklärt vielleicht schlüssig, warum Schimpansen trotz genetischer Nähe kaum an unseren Erkrankungen leiden und auch so spät und dann nur kurz altern.

Frau Boutenkos Schlussfolgerung: Mehr Salat und Blattgrün auf den Speisezettel! Aber: industriell hergestellte Nahrung und jahrzehntelange Fehlernährung hat unseren Geschmackssinn verändert – grünes Blattgemüse schmeckt bitter (Antioxidantien) oder scharf. Und: normal gekaut sind Salat und Blattgrün schwer verdaulich – unser oft hastiges Kauen und schnelles Herunterschlingen bricht die Zellstrukturen nicht auf. Außerdem hat die industriell erzeugte Nahrung bei 98 % der Bevölkerung zu einer Reduktion der Magensäure geführt,  welche für die Erschließung der Inhaltsstoffe im Magen von großer Bedeutung ist. Was sollte man also tun, um mehr Blattgrün essen zu können? Victoria Boutenko kam nach einigen Experimenten auf eine einfache Lösung: Blattgrün und Salat im Mixer zerkleinern und mit Früchten „versüßen“! Voila, der Grüne Smoothie war erfunden!

Weil er so gut schmeckte und so gut wirkte, begann Frau Boutenko in ihrem Umfeld, Menschen davon zu begeistern. Sie führte unter ärztlicher Aufsicht auch eine Studie zu den Auswirkungen von Grünen Smoothies auf die Magensäure durch (Roseburg-Studie), nach der die Teilnehmer von folgenden Auswirkungen berichteten:

  • Gewichtsverlust
  • Verbesserung der Blutfettwerte
  • Normalisierung des Magensäurespiegels (wichtig für Verdauung und Nährstoffaufnahme sowie Schutz vor Parasiten)
  • Verbesserung der Sehkraft/Augendruck
  • Verbesserung des Schlafes
  • Verbesserung der Verdauung
  • Heilung von Hautproblemen, Verbesserung bei Neurodermitis
  • Linderung von Arthritis-Beschwerden

Wir können mit dem Grünen Smoothie also unsere Nährstoffversorgung verbessern und viel für die Gesundheit tun – und das alles ohne großen Aufwand: Mixer auf, 1-2 Handvoll Blattgrün und 2-4 Sorten Obst rein,  ca.0,5 – 1 Liter Wasser dazu, schön mixen und fertig!

Tipps und Hinweise

  • Smoothies frisch verzehren, im Kühlschrank nicht länger als zwei Tage aufbewahren
  • Reinheitsgebot: 50 % reife Früchte, 50 % Blattgrün, reines Wasser! Nur in Ausnahmefällen Trockenobst in Rohkostqualität!
  • das Blattgrün nach einigen Tagen wechseln!
  • Nicht zu viele verschiedene Früchte oder Gemüse verwenden
  • Bioqualität!
  • Kein Wurzelgemüse, kein stärkehaltiges Gemüse (Mais, Kürbis, Brokkoli, Blumenkohl, Weißkohl, Rosenkohl), keine Samen und keine Nüsse (Stärke verhindert die Aufnahme der Vitalstoffe)
  • bei zu hohem Bitterstoffanteil eine Birne und/oder etwas Zitronensaft dazugeben
  • Smoothie langsam trinken und gut einspeicheln
  • Smoothie nicht als Teil einer Mahlzeit einnehmen

Rezepte

  • Apfel, Banane, Orange, Mango, Kopfsalat, Wasser
  • Apfel, Banane, Kiwi, Mango, Wildkräuter, Gartenblattgrün, Wasser

Birne zum Abschmecken oder Abmildern

 

Literatur-Hinweis und Internet

  • Victoria Boutenko: Green for Life, Hans-Nietsch-Verlag Emmendingen 2012
  • Victoria Boutenko: Grüne Smoothies, Hans-Nietsch-Verlag Emmendingen 2012
  • www.GrüneSmoothies.de